Zeche Consolidation 5

Die Luft zum Atmen

Der Arbeitsplatz unter Tage ist hochgradig lebensfeindlich. Vor allem ist er schlecht belüftet. Irgendwie müssen die Männer aber mit Luft versorgt werden. Ansonsten droht der Erstickungstod. Ein neuer Schacht muss her.

Wenn die Männer auf Consolidation 1/6 und Consolidation 3/4/9 in den Förderkorb steigen, saugen sie noch einmal gierig so viel frische Luft ein, wie sie nur können. Denn das Einfahren ins Bergwerk heißt nicht nur, dass sie sich für die nächsten Stunden vom Tageslicht verabschieden müssen. Auch Frischluft ist ein rares Gut unter der Erdoberfläche. Hitze, Staub und Feuchtigkeit prägen ihren Arbeitsplatz (hier zur Story). Damit es da unten überhaupt auszuhalten ist, müssen die Zechen irgendwie frische Luft nach unten bekommen. Aber das geht nur mit technischer Unterstützung. Die Lösung sind Wetterschächte. Über sie wird keine Kohle gefördert. Ihre einzige Aufgabe ist es, die Bergmänner in der Tiefe mit frischer Luft zu versorgen. Durch den Wetterschacht strömt die frische Luft ein. Die verbrauchte Luft und die angesammelten Grubengase werden an anderer Stelle wieder rausgedrückt. Das erhöht auch die Sicherheit: Manche dieser Gasgemische sind hochexplosiv, ein Funken kann zu einem Unglück mit vielen Toten führen. 1873 geht Schacht 5 als Wetterschacht in Betrieb.

Gasexplosionen im Bergwerk - in der Fachsprache “schlagende Wetter” genannt - waren eine ständige Gefahr. Schacht 5 versorgte und schützte die Männer auf Consolidation 3/4/9. Heute zählt er zu den vergessenen Schächten. 1943 wurde der Schacht mit Schutt verfüllt. Auf der ehemaligen Zechenanlage steht jetzt eine Wohnanlage. Nichts deutet daraufhin, dass hier früher mal Zechengelände war. Zumindest fast nichts. Nur ein sogenannter Revisionsdeckel im Innenhof lässt erkennen, dass man hier auf den Resten eines Schachts steht. Ein zweiter versteckter Hinweis sind die Protegohauben auf den Dächern der Wohnhäuser. Diese Ventile finden sich überall dort, wo früher Schächte waren. Denn auch nachdem sie verfüllt wurden, geben diese Schächte noch Grubengase an die Oberfläche ab. Damit diese nicht wieder zur Gefahr werden, sind die alten Schächte mit Protegohauben versehen. Sie sind die letzten Hinweise darauf, dass hier früher keine Wohnhäuser standen, sondern Zechengebäude.

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