Hauptfriedhof Buer
Wo Schalker Legenden schlafen
“I am the Maskottchen of Schalke!” Mit diesem Satz erklärte Karl-Heinz “Charly” Neumann einmal einem ausländischen Reporter seine Rolle im Verein. Und tatsächlich: Obwohl er nie für die Knappen in der Kampfbahn Glückauf spielte, sie nie als Trainer oder Manager zu Erfolgen führte, war Charly Neumann einer der populärsten Schalker aller Zeiten. 1976 übernahm er das Amt des Mannschaftsbetreuers und entwickelte sich zur guten Seele des Vereins. Dabei hatte er auch immer ein offenes Ohr für die Fans. Charly war immer da, in guten wie in schlechten Zeiten. Er stand für das emotionale Schalke. Er sagte einmal, dass er wegen Schalke zehn Badewannen mit Tränen vollgeheult habe. Und die meisten davon seien echt gewesen. Charly galt als Schlitzohr und er pflegte sein Image gewissenhaft. Vor allem, wenn eine Kamera auf ihn gerichtet war. Als Charly einmal im Krankenhaus lag, schrieb ihm ein Fanclub, dass ein Mannschaftsfoto ohne Charly wie ein Hochzeitsfoto ohne Braut wäre. 2008 entsteht das letzte Mannschaftsfoto, auf dem auch “the Maskottchen” zu finden ist.
Paul Matzkowski war zwei Jahre alt, als seine Familie 1922 für ein Leben im Bergbau aus Masuren ins Ruhrgebiet zog. Das Fußballspielen lernte er beim VfB Lohberg. Ende der 1930er-Jahre wechselte er ins Ruhrgebiet zu Westfalia Herne. Alles deutete auf eine erfolgreiche Karriere hin. 1939/40 wurde Matzkowski Torschützenkönig aller deutscher Gauligen. Doch die Karriere wurde durch den Wehrdienst jäh unterbrochen. 1948 kehrte er zurück und schloss sich den Knappen an. Nach dem Krieg half er dem Heimkehrer Hermann Eppenhoff, die neue Knappenmannschaft aufzubauen. Noch bevor die Mannschaft um Bernie Klodt 1958 den Hamburger SV im Finale um die Deutsche Meisterschaft schlug, hing Matzkowski seine Fußballschuhe an den Nagel. 1992 verstarb sein Weggefährte Eppenhoff und wird auf dem Ostfriedhof begraben. Paul Matzkowski folgte zwölf Jahre später. Er findet seine letzte Ruhe aber hier in Buer. Nicht unweit von ihm liegt ein weitere wichtiger Akteur der Übergangsphase nach dem Krieg: Herbert Burdenski.