Fritz "Papa" Unkel

Eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Schalker Umfeld war Fritz "Papa" Unkel. Er war von 1924 bis 1939 der erste Präsident vom FC Schalke 04. Eigentlich war der Magazinverwalter der Zeche Consolidation im Turnsport heimisch. Seit 1912 war er Vorsitzender des Turnvereins Schalke 1877. In diesem Jahr nahm er auch die Fußballer von Westfalia Schalke als eigenständige Abteilung im Verein auf. Jetzt konnte der junge Fußballverein endlich am Spielbetrieb des Westdeutschen Spielverbands teilnehmen. Zumindest, bis die Spiele wegen des Ersten Weltkriegs eingestellt wurden. Nachdem der Spielbetrieb wieder anlief, schloss sich Westfalia Schalke dem Turnverein an: Jetzt hieß der Verein Turn- und Sportverein Schalke 1877, Fritz Unkel wurde wieder Vorsitzender.

Als sich Turner und Fußballer 1924 trennen mussten, entschied sich Unkel für die Fußballer. Unkel wurde der erste Präsident des neugegründeten FC Schalke 04 und bereitete den Weg für den Schalker Kreisel und die goldenen Jahre des Vereins. Sein besonderer Fokus lag auf der Jugendarbeit. Es war ihm wichtig, dass seine Spieler Schalker waren - in Schalke geboren, in Schalke aufgewachsen, in Schalke ausgebildet. Unkel war eine Art Vordenker der Knappenschmiede.

Seine beruflichen Verbindungen zur Zeche Consolidation setzte er ständig für den Verein ein. Musste auf dem Platz etwas gebaut oder ausgebessert werden, schickte er Material und Handwerker von der Zeche - und die Zeche zahlte am Ende die Rechnung. Für Consolidation waren die Schalker Fußballer nämlich gute Werbung. Auch als Unkel die Kampfbahn Glückauf bauen ließ, unterstützte ihn die Zeche. In den 1930er-Jahren ging Unkels Strategie auf. Der FC Schalke überrollte die deutsche Fußballlandschaft. 

Unkel, der wegen seiner Besonnenheit und Güte liebevoll "Papa" genannt wurde, starb 1944 im Alter von 79. In den Wirren des Krieges wurde Unkel zunächst auf dem Friedhof Rosenhügel beigesetzt. Die Stiftung Schalker Markt hat seine Grabstelle 2023 auf dem Friedhof Am Stäfflingshof reaktiviert.