Geburtshaus Kuzorra

Mit dem Ball am Fuße aus der Grube

Wer in Schalke geboren wird, wird nicht auf Blumen geboren. Das Leben in den Industriedörfern ist karg und entbehrungsreich. Vor allem für Zugewanderte aus den östlichen Gebieten des Reiches. Ihre Kinder, die hier geboren werden, sehen im Fußball einen Weg, der harten und gefährlichen Arbeit in Bergbau und Stahlindustrie zu entfliehen.

Die Schalker Industrie braucht Arbeitskräfte. Weit mehr, als Region und Umland bieten können. Anwerber reisen in die fernen östlichen Provinzen des Kaiserreichs. Sie sollen für die Zechen die Landbevölkerung als Arbeiter gewinnen. Vor allem bei den Masuren haben die Werber Erfolg. Zu Tausenden strömen die Menschen nach Schalke. Sie treibt die Hoffnung auf ein besseres Leben (hier zur Story). Unter ihnen ist auch das Ehepaar Karl und Bertha Kuzorra. Karl ist Bergmann. Unter Tage holt er die Kohlen auf Zeche Consolidation hoch. Während er mit seiner Arbeit Geld verdient, arbeitet Bertha, um es an jeder Ecke zu sparen: Sie flickt die Kleider ihrer Familie, versorgt die Tiere im Stall und zieht Gemüse im Garten. Nebenbei versorgt sie auch noch die drei Kinder. Zusammen leben sie in einer Vier-Zimmer-Wohnung in der Blumenstraße (der heutigen Blumendelle). Am 16. Oktober wird es in ihren vier Wänden enger: Ihr viertes Kind erblickt das graue Licht der Schalker Welt. Sie nennen es Ernst. Sie ahnen nicht, dass er eines Tages der größte Schalker aller Zeiten werden wird (hier zur Story).

Nicht alle Neuankömmlinge sind wie Karl und Bertha in Schalke geblieben. Manche wurden von der engen Wohnsituation im Stadtteil abgeschreckt, andere von der lauten, stickigen, dunklen und vor allem körperlich harten Arbeit unter Tage. Diejenigen, die sich entschieden haben zu bleiben, blieben zunächst unter sich. Die bekannten Gesichter und die bekannten Klänge der Heimat gaben ihnen Halt in einer fremden Welt. Wichtiger Motor der Integration waren die evangelischen Gemeinden, in denen sich masurisch sprechende Geistliche um ihre Sorgen und Nöte kümmerten. Für ihre Kinder wurde neben dem Glauben der Sport ein wichtiger Ort der Integration. Für manche bot er sogar die Möglichkeit, der gefährlichen Arbeitswelt ihrer Väter und dem damit verbundenen kargen Leben zu entkommen. So wie bei Ernst, den es immer wieder zum Fußballplatz an der Grenzstraße zog. Zwar fuhr auch er auf Schacht Oberschuir der Zeche Consolidation ein. Aber durch sein Spiel für Schalke 04 konnte er sich bald einen eigenen Tabakladen einrichten.

Ganze Karte anzeigen
Mehr Orte
Halde Rheinelbe
Halde Rheinelbe
Nordsternpark
Nordsternpark
Mehr Orte
Halde Rheinelbe
Halde Rheinelbe
Nordsternpark
Nordsternpark
Schalke erleben ist noch einfacher nutzbar wenn man es auf den Homescreen installiert.

Wir empfehlen die Web-App
"Schalke Erleben"
auf dem Smartphone zu öffnen.

Scanne diesen QR-Code: