Nordsternpark

Vom “Pit Misery” zum Naherholungsgebiet

Hell sollte die Zeche Nordstern als nördlichstes Bergwerk des Ruhrgebiets strahlen. Aber in ihrer Anfangszeit war sie als die härteste Zeche der Region verschrien. Trotzdem gingen ihr bis 1993 die Bergmänner nicht aus. Heute lassen die Menschen hier die Seele baumeln. Oder sie arbeiten in neuen Jobs.

Es ist wie verhext. Unter dem Boden der Horster Mark nördlich der Emscher gibt es Kohle. Aber der sumpfige Boden wehrt sich. Als die Gewerkschaft Blücher 1857 mit dem Bau eines Schachts beginnt, sickern ständig Wasser und Sand in die Grube. Kaum ist der Schacht fertig, säuft er ab. Ein zweiter Schacht wird angelegt. Doch als der fertig ist, ist die Gesellschaft pleite. Aber die potenziellen Investoren haben gesehen, was Friedrich Grillo nur wenige Kilometer entfernt auf der anderen Seite der Sutumer Brücke mit der Zeche Consolidation in Schalke gestartet hat. Hier winken dicke Gewinne. Also übernehmen neue Betreiber den ersten Schacht. Das Geld reicht, um ihn trockenzulegen und 1868 die Förderung aufzunehmen. Ihre Zeche nennen sie Nordstern, denn sie ist bis dahin die am nördlichsten gelegene Zeche des Ruhrgebiets. In der Bevölkerung will sich der Name aber nicht so richtig durchsetzen. Gerade in den ersten Jahren gilt die Arbeit auf der Zeche als besonders hart. Darum nennen die Menschen der Umgebung sie nur “Pütt Elend”.

Trotz dieser schwierigen Anfangsphase blieb die Zeche Nordstern lange im Geschäft. Erst 1993 wurden hier die letzten Kohlen zu Tage befördert. Wenig später wurde damit begonnen, die ehemalige "Elendszeche" in einen Landschaftspark umzuwandeln. 1997 gastierte hier die Bundesgartenschau. Eines der obersten Ziele war es, die Industriearchitektur so weit es geht zu erhalten und in den neuen Park zu integrieren. Heute werden die alten Gebäude als Gewerbepark genutzt. 2017 arbeiteten hier 1.850 Menschen in den Büroräumen. Auf dem erhaltenen Förderturm von Schacht 2 - und damit über den Gewerberäumen - thront der “Herkules von Gelsenkirchen”. Die 18 Meter hohe Statue des Künstlers Markus Lüpertz symbolisiert die großen Herausforderungen, mit denen die Region durch den Strukturwandel konfrontiert ist.

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