Schalker Pyramide

Halden: Die Berge aus der Tiefe

Mit jeder Fahrt ins Innere des Berges bringen die Kumpel ein Stück Berg mit zurück an die Erdoberfläche. Aber es ist nicht nur reine Kohle. Auch normales Gestein, das nicht verwertet werden kann, findet den Weg an die Oberfläche. Sie zurück in die Tiefe zu bringen ist zu kostspielig. Es muss eine andere Lösung gefunden werden.

200 Jahre lang holen die Bergleute im Ruhrgebiet die Kohle aus der Erde. Jeden Tag, Förderwagen um Förderwagen. Im Dezember 2018 wird das letzte Stück zwischen Emscher und Ruhr gefördert. Es ist das Ende des Ruhrbergbaus. Insgesamt 10 Milliarden Tonnen Kohle wurden hier abgebaut. Der Bergbau gab der Region ihre Identität und ihr Gesicht. Aber mit dem langen Abschied vom Steinkohlenbergbau begannen sich die Gesichtszüge zu verändern. Immer mehr Fördergerüste verschwanden aus dem Stadtbild, die meisten Schornsteine rauchten schon lange nicht mehr. Aber eine andere Hinterlassenschaft ist auch heute noch überall im Ruhrgebiet sichtbar. Denn nicht alles, was aus der Tiefe hochgeholt wurde, konnte auch in den Öfen verfeuert werden. Mit der Kohle kommt auch immer normales Gestein mit an die Oberfläche. Nur wohin mit den wertlosen Steinen? Sie zurück ins Bergwerk zu bringen, ist zu teuer. Stattdessen wird es zu Bergen und Hügeln aufgeschüttet, den sogenannten Halden.

AR-Aussicht

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Zum Ausblick

Die Halden machen heute aus dem Ruhrgebiet eine Berglandschaft. Der Autor Wolfgang Berke gibt in seinem Touristenführer “Über alle Berge” an, dass mehr als 70 Halden sichtbar sind. Aber vor 200 Jahren, als der Bergbau kam, gab es diese Erhöhungen noch nicht. Genau genommen handelt es sich bei ihnen um die “Abfälle” des Bergbaus. Die Fördertürme von Zeche Consolidation 1/6 sind längst aus dem Schalker Stadtbild verschwunden. Auf dem ehemaligen Gelände steht noch eine grün bewachsene Pyramide. Sie ist allerdings keine Hinterlassenschaft von Consol: 2006 wurde sie von der Montan-Grundstücksgesellschaft als begehbares Landschaftsbauwerk konzipiert. Wer sich die Mühe macht, den Gipfel zu erklimmen, wird mit einem weiten Blick über Schalke und Gelsenkirchen belohnt. Wo vor 170 Jahren noch die Emscher ruhig durch eine grüne Auenlandschaft floss, ist diese riesige Stadt entstanden. Die Natur wich der Industrie, die Industrie lockte die Menschen. So entstand über die Jahrzehnte dieses dichte Geflecht aus Industriekomplexen, Wohngebäuden, Kampfbahn Glückauf und Schalker Markt.

Was ursprünglich der Abfall des Bergbaus war, entpuppt sich inzwischen als kleiner Schatz des Ruhrgebiets. Viele der größeren Halden wurden begrünt und bewaldet. Sie sind heute beliebte Ausflugsziele und Freizeitlandschaften. Dazu gehören in Gelsenkirchen neben der Halde Rheinelbe die Halde Rungenberg in Buer. 37 Millionen Tonnen Gestein wurden aufgeschüttet, um das “Dach Gelsenkirchens” zu bauen. 299 Stufen sind zu erklimmen, um auf die Spitze in 70 Meter Höhe zu gelangen. Von ihr aus erhält man einen weiten Blick über Gelsenkirchen. Noch weiter als von der Pyramide aus. Die Halden des Ruhrgebiets sind ein gutes Beispiel dafür, wie das Erbe des Bergbaus von den Menschen angenommen und fürs Heute umgewandelt wird.

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Zeche Consolidation 1/6
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Haus Goor
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Grilloplatz
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