Arbeitersiedlung Rosenhügel

Mieten, kaufen, malochen

Die Betreiber der Bergwerke haben ein Problem: Ständig werden ihre besten Arbeiter von anderen Zechen abgeworben. Die Löhne können sie nicht ständig erhöhen, das ist schlecht fürs Geschäft. Aber sie haben eine andere Idee, um ihre Arbeiter langfristig an sich zu binden.

Die Zechendirektoren sind immer auf der Suche nach guten Mitarbeitern. In den Wirtschaften und Kneipen benachbarter Stadtteile versuchen sie, die erfahrenen Bergleute mit höheren Löhnen zu ihren Zechen zu locken. Ihre Bemühungen bleiben aber meist erfolglos. Denn die Arbeitgeber der Bergmänner haben einen Trumpf: Ihnen gehören die meisten Wohnungen, in denen ihre Arbeiter wohnen. Und die Mietverträge sind an den Arbeitsvertrag gebunden. Wer seinen Job kündigt, landet noch am selben Tag auf der Straße. Dafür zahlen die Arbeiter hier weniger für die Wohnung als bei privaten Vermietern. Außerdem ist der Komfort in den Arbeitersiedlungen der Zechen und Betriebe wesentlich höher. Weniger Menschen leben hier auf mehr Raum, hinter dem Haus ist Platz für einen Gemüsegarten und eine Ziege oder ein Schwein. In den 1920er- und 1930er-Jahren wird für die Arbeiter der Zeche Graf Bismarck in direkter Nachbarschaft zum Friedhof Rosenhügel die Arbeitersiedlung Rosenhügel gebaut.

Als Bergbau und Industrie in das Land zwischen Ruhr, Emscher und Lippe kamen, gab es kaum Wohnraum. Aber die tausenden Menschen, die ins Ruhrgebiet kamen, brauchten ein Dach über dem Kopf. Wie früher um die Kirchtürme entstanden jetzt um die Zeche Consolidation und die Betriebe wie der Gutehoffnungshütte Wohnhäuser. Die Arbeitswege waren kurz. Aber anders als viele der Straßenzüge zwischen Grenzstraße und Kampfbahn Glückauf, in denen sich Fassade an Fassade reihten, bot die Arbeitersiedlung Rosenhügel den Bergleuten und ihren Familien viel Platz und Begrünung. Die ab 1900 in Deutschland populär gewordene Idee der Gartenstadt hatte auch Einfluss auf das Leben in Schalke. Wegen dieser Qualitäten ist die Siedlung heute wieder eine bevorzugte Wohnlage. Das war aber nicht immer so. Nachdem die Industrie mit Einsetzen der Kohle- und Stahlkrise nach und nach abgewandert ist, verkamen die alten Werkssiedlungen. Erst später wurde die Bedeutung dieses Erbes erkannt. Heute stehen viele Siedlungen unter Denkmalschutz.

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